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Future Skills lebendig trainieren - Storytelling, Adaptability & Flow

Adaptability & Flow: Warum diese Future Skills schon heute unverzichtbar sind


In einer Welt, die sich immer schneller verändert, sind Adaptability und Flow mehr als nur nette Schlagworte – sie sind die Schlüsselkompetenzen für alle, die in unsicheren, komplexen und dynamischen Umfeldern erfolgreich agieren wollen. Adaptability, also unsere Anpassungsfähigkeit, beschreibt die Fähigkeit, flexibel auf neue oder unerwartete Situationen zu reagieren, ohne in Widerstand oder Überforderung zu verfallen. Egal ob technologische Innovationen, neue Marktbedingungen oder gesellschaftliche Umbrüche – diejenigen, die sich schnell und konstruktiv anpassen können, bleiben handlungsfähig und resilient.


Flow ergänzt diese Kompetenz perfekt. Denn es geht nicht nur darum, sich ständig neu anzupassen, sondern dabei auch im Fluss zu bleiben – motiviert, kreativ und handlungsstark. Flow entsteht, wenn wir mit Leichtigkeit zwischen Herausforderungen navigieren, flexibel bleiben und dabei unsere eigene Wirksamkeit spüren. In Teams und Organisationen fördert dieser Zustand eine Kultur der Offenheit, des Mitgestaltens und des agilen Handelns.





Warum Storytelling der ideale Trainingsraum für Adaptability & Flow ist


Storytelling ist ein kraftvolles Werkzeug, um genau diese Future Skills zu trainieren – nicht theoretisch, sondern erlebbar und alltagsnah. Warum? Weil Geschichten nie linear verlaufen. Eine gute Story lebt davon, dass unerwartete Wendungen passieren, Figuren flexibel reagieren und kreative Lösungen finden müssen.


Storytelling bringt uns ganz automatisch in den Modus von Anpassungsfähigkeit und Flow, denn während wir erzählen oder zuhören, üben wir:


  • Situationen flexibel weiterzuentwickeln,

  • offen für Überraschungen zu bleiben und

  • uns mit anderen synchron einzuschwingen.


Gerade in der angewandten Improvisation wird Storytelling zu einem interaktiven Erfahrungsraum. Hier lernen wir, spontan auf neue Impulse einzugehen, unsere Geschichten gemeinsam weiterzubauen und immer wieder den „Flow“ im Miteinander zu finden – genau das, was wir auch im realen Arbeitsalltag brauchen.


Ob im Meeting, beim Projektpitch oder in Veränderungsprozessen: Wer gelernt hat, flexibel Geschichten weiterzuerzählen, entwickelt spielerisch die Fähigkeiten, die es braucht, um auch den eigenen Lern-, Lebens- und Arbeitsalltag souverän und anpassungsfähig zu gestalten. Mit Storytelling holen wir uns nicht nur Tools für gelungene Kommunikation, sondern gleichzeitig ein Training für mehr Leichtigkeit im Umgang mit Wandel.


Bevor und uns der Fragen zuwenden, wie wir Adaptability & Flow über Storytelling trainieren können, werfen wir zuerst einen Blick auf die Frage, waum wir diese Meta-Kompetenzen nicht einfach anwenden, sondern überhaupt wieder eigens trainieren müssen.



Warum wir verlernt haben, mutige Geschichten zu erzählen


Die Komfortzone der kurzen, einfachen Geschichten – Warum wir einfache Lösungen bevorzugen


Wir leben heute in einer Welt, die uns ständig schnelle Antworten und einfache Lösungen verspricht. Kein Wunder – unser Alltag ist komplex genug, da ist es verlockend, auf vorgefertigte Erfolgsgeschichten zurückzugreifen: Eine klare Problemdefinition, eine bewährte Lösung, ein paar Schritte nach Plan – fertig.


Das ist das Prinzip der linearen Geschichten: Es gibt einen Anfang, eine klar erkennbare Herausforderung und eine Lösung, die sich problemlos anwenden lässt. Im Cynefin-Modell von Dave Snowden bewegen wir uns hier im Quadranten „Einfach“. Das ist die Welt der Best Practices, der Checklisten, der „5-Schritte-zum-Erfolg“-Programme.


Diese Art von Geschichten hat eine lange Tradition – und sie hat in der Vergangenheit auch gut funktioniert. Denken wir an die industrielle Revolution, an klassische Managementtheorien oder an Bildungssysteme, die darauf ausgelegt sind, Wissen standardisiert weiterzugeben.


In dieser Welt war Berechenbarkeit das höchste Gut:

  • Wenn du ein Produkt verbessern willst, optimierst du den Produktionsprozess.

  • Wenn du ein Unternehmen wachsen lassen willst, skalierst du bewährte Modelle.

  • Wenn du ein persönliches Problem hast, gibt es oft ein Buch, einen Kurs oder einen Experten, der dir genau sagt, was du tun sollst.

 

Und ja, für überschaubare, wiederkehrende Probleme funktioniert das nach wie vor:

  • Wie wechsle ich den Reifen?

  • Wie schreibe ich eine Rechnung?

  • ie setze ich ein bekanntes Tool effizient ein?

 

Das Problem ist: Wir wenden dieses lineare Denken auch auf Situationen an, die längst nicht mehr linear sind. Unsere moderne Welt ist geprägt von Unsicherheit, Dynamik und massiven Wechselwirkungen. Mehr von den alten Lösungen bringt uns hier oft nicht weiter. 

Trotzdem sind wir darauf konditioniert, einfachen oder maximal noch komplizierten Geschichten Glauben zu schenken – weil sie Sicherheit suggerieren. Und genau deshalb boomen Angebote, die uns „die eine Methode“, „das neue System“ oder „das Geheimnis erfolgreicher Teams“ versprechen.


Die Enttäuschung kommt schnell:

  • Das neue Projektmanagement-Tool bringt keine bessere Zusammenarbeit.

  • Der aufwendige Innovationsprozess wird ein Papiertiger, weil er die eigentlichen Dynamiken nicht erfasst.

  • Die teuren Weiterbildungsprogramme liefern Wissen, aber keine echte Veränderung im Alltag.


Warum? Weil all diese „Lösungen“ auf einem Weltbild beruhen, das davon ausgeht, dass Probleme linear, vorhersehbar und standardisierbar sind. Doch die großen Herausforderungen unserer Zeit – Digitalisierung, Klimakrise, soziale Ungleichheit, KI-Integration – lassen sich nicht mehr nach Schema F lösen.

 

Warum einfache Lösungen heute scheitern – und wir mutige, unbequeme Geschichten brauchen


Willkommen in der nicht-linearen Welt. Im Sinne des Cynefin-Modells bewegen wir uns hier im Komplexen und Chaotischen Quadranten – dort, wo klare Ursache-Wirkungs-Zusammenhänge nicht mehr erkennbar sind, wo sich Muster erst im Rückblick erschließen und wo es keine sicheren „Best Practices“ gibt.

In dieser Welt stoßen einfache und auch komplizierte Erfolgsgeschichten an ihre Grenzen.


Hier geht es:

  • um Krisen, die mehrere Ebenen gleichzeitig betreffen (z. B. Wirtschaft, Klima, Gesellschaft, Gesundheit),

  • um Mensch-Technologie-Interaktionen, die sich nicht vorhersehen lassen (Stichwort: KI und Automatisierung),

  • um Lernprozesse, die durch Fehler, Irrwege und emergente Lösungen geprägt sind,

  • um emotionale, psychische und soziale Dynamiken, die sich nicht durch Algorithmen oder Expertenwissen steuern lassen.


Hier menschelt es. Hier scheitern schnelle Antworten. Hier ist Anpassungsfähigkeit, Mut und narrative Intelligenz gefragt.


Und genau hier müssen wir wieder lernen, mutige, große, komplexe Geschichten zu erzählen. Geschichten, die nicht nach 3 Schritten zur Lösung führen, sondern die uns erlauben, in Unsicherheit zu verweilen, uns mit unseren Ängsten auseinanderzusetzen, Fehler zu akzeptieren und aus ihnen zu lernen. Geschichten, die uns weiterentwickeln, nicht indem sie ein Happy End garantieren, sondern indem sie uns wachsen lassen.


Ein wunderbares Beispiel dafür ist die Heldenreise nach Joseph Campbell:Der Held oder die Heldin verlässt die gewohnte Welt, wird mit Herausforderungen konfrontiert, scheitert vielleicht mehrfach, begegnet Mentoren und Widerständen, muss sich seinen eigenen inneren Schatten stellen – und kehrt am Ende transformiert zurück. Das ist keine Geschichte für den schnellen Konsum. Sie verlangt Ausdauer, Bereitschaft zur Unsicherheit und emotionale Offenheit.


Genau das brauchen wir in einer Welt, die sich nicht mehr linear steuern lässt. Denn:

  • Innovation entsteht nicht durch das Befolgen eines Plans – sondern durch Iteration, Versuch und Irrtum.

  • Transformation gelingt nicht durch Standardlösungen – sondern durch mutige Entscheidungen im Chaos.

  • Persönliche und organisationale Resilienz wächst nicht durch einfache Antworten – sondern durch die Fähigkeit, komplexe Geschichten auszuhalten und weiterzuerzählen.


In der Resilienzarbeit sprechen wir hier von „Nachreifung“ – der Fähigkeit, durch Krisen hindurch neue Kompetenzen, innere Stärke und Perspektiven zu entwickeln.

Und hier kommt Storytelling ins Spiel: Storytelling ermöglicht uns, genau diese Art von nicht-linearen, emotional vielschichtigen Geschichten zu erzählen. Geschichten, in denen wir das Unbekannte erkunden, mutige Fehler machen dürfen und erkennen, dass wir in dieser Reise nicht allein sind. Denn auch das zeigt die Heldenreise: Wachstum passiert nie allein, sondern im Zusammenspiel mit anderen – mit Mentoren, Unterstützern, Gegnern und Weggefährten.

 

Beispiele für lineare vs. nicht-lineare Lösungsansätze:

Lineare Welt (Einfach/Kompliziert)

Nicht-lineare Welt (Komplex/Chaotisch)

Fertige Diätpläne für schnellen Gewichtsverlust

Langfristige Veränderung von Ess- und Lebensgewohnheiten durch Ausprobieren und Reflektieren

Standardisierte Leadership-Seminare

Führungskräfte-Coaching, das individuelle Stärken, emotionale Intelligenz und situative Anpassungsfähigkeit fördert

Innovationsprozesse mit festen Phasen & Templates

Agile Innovationssprints, in denen Teams durch Feedback-Schleifen iterativ Lösungen entwickeln

KPI-getriebenes Change-Management

Narrativ gestützte Change-Prozesse, in denen Teams ihre eigenen Geschichten des Wandels schreiben


Wenn wir wirklich zukunftsfähig bleiben wollen, müssen wir aufhören, nach vorgefertigten Lösungen zu suchen – und stattdessen wieder lernen, mutige, unbequeme, große Geschichten zu erzählen und auszuhalten.


Geschichten, in denen Unsicherheit, Fehler und emotionale Herausforderungen kein Problem sind, sondern der Nährboden für echte Innovation und persönliche Entwicklung. Betrachten wir uns dies noch etwas genauer:


Storytelling und Heldenreise als Trainingsfeld für Adaptability & Flow


Die Heldenreise nach Joseph Campbell ist weit mehr als ein dramaturgisches Modell für Filme und Romane – sie ist eine kraftvolle Metapher für menschliche Entwicklungsprozesse. Sie zeigt, wie wir in Phasen des Wandels immer wieder Herausforderungen begegnen, uns anpassen müssen, scheitern dürfen und dadurch wachsen.


Die Heldenreise macht deutlich: Es gibt keinen geradlinigen, planbaren Weg zum Erfolg. Stattdessen bewegen wir uns durch Ungewissheit, Umwege, Krisen und überraschende Wendungen – und lernen dabei, Adaptability und Flow als grundlegende Fähigkeiten zu entwickeln.


In jedem Durchlauf der Heldenreise trainieren wir:

  • Anpassungsfähigkeit: Weil wir gezwungen sind, immer wieder neue Lösungen für unerwartete Probleme zu finden.

  • Flow-Fähigkeit: Weil wir lernen, in Bewegung zu bleiben, offen zu reagieren, uns nicht von Hindernissen ausbremsen zu lassen, sondern im Wechselspiel zwischen Herausforderung und Kompetenz aufzugehen.


Diese innere Haltung lässt sich wunderbar auf Lernprozesse übertragen – besonders auf das Studium, das oft noch fälschlicherweise als lineare Abfolge von Aufgaben, Prüfungen und „Karrierevorbereitung“ gesehen wird. Doch in Wahrheit ist ein Studium – wenn wir es richtig begreifen – eine Heldenreise im besten Sinne.

 

Begleiten wir Mira und Markus auf ihrer persönlichen Heldenreise durchs Studium


Mira beginnt ihr Studium voller Erwartungen: Sie will gute Noten schreiben, schnell ihren Abschluss machen und danach einen sicheren Job finden. Doch schon im ersten Semester merkt sie, dass vieles anders läuft als geplant:


  • Neue Fächer, die wenig mit dem Schulwissen zu tun haben.

  • Unübersichtliche Prüfungsordnungen.

  • Ein Auslandssemester, das sie aus ihrer Komfortzone reißt.

  • Dozent*innen, die plötzlich andere Denkweisen fordern.

  • Digitale Tools und KI-gestützte Lernmethoden, mit denen sie erst lernen muss, sinnvoll umzugehen.


Immer wieder steht Mira vor der Frage: Passe ich mich an – oder halte ich am alten Denken fest?Je mehr sie bereit ist, sich auf das Unbekannte einzulassen, desto mehr entwickelt sie genau jene Anpassungsfähigkeit, die ihr später hilft, in einer Arbeitswelt zurechtzukommen, die sich ständig verändert.


Gleichzeitig entdeckt Mira, dass sie sich in bestimmten Phasen ganz im Lernen verliert – nicht weil der Stoff leicht ist, sondern weil sie eine Verbindung zwischen ihrem eigenen Interesse und den Inhalten findet. Diese Momente des Flow – sei es beim Schreiben einer komplexen Hausarbeit, im Austausch mit Kommiliton*innen oder beim Lösen einer kniffligen Aufgabe – zeigen ihr: Lernen muss nicht linear und stressig sein, sondern kann erfüllend und produktiv sein, wenn sie ihren eigenen Weg findet.

 

Markus dagegen startet sein Studium mit klaren Zielen, aber wenig Flexibilität. Er plant alles durch: Module, Praktika, Abschlussarbeit. Doch dann scheitert er unerwartet an einer wichtigen Prüfung. Im ersten Moment ist er frustriert – sein „Plan“ scheint gescheitert.


Doch hier beginnt seine eigentliche Heldenreise: Er stellt sich der Frage: Was sagt mir dieses Scheitern? Er entdeckt, dass nicht der reine Wissensstoff das Problem war, sondern dass er bisher nur auf Leistung und Struktur gesetzt hat – ohne Raum für eigene Interessen, echte Reflexion oder kreatives Denken.


Durch den „Ruf zur Veränderung“ beginnt Markus, sich neu auszurichten: Er wechselt Schwerpunkte, probiert ein Nebenfach aus, engagiert sich in einem studentischen Projekt, das agile Methoden und digitales Arbeiten einsetzt. Stück für Stück lernt er, mit Unsicherheiten umzugehen, flexibel auf neue Anforderungen zu reagieren und gleichzeitig herauszufinden, was ihm wirklich Freude und Sinn im Lernen gibt.


Am Ende des Studiums weiß Markus: Es geht nicht um den perfekten Plan – sondern um die Fähigkeit, immer wieder neu ins Lernen einzutauchen, den eigenen Flow zu finden und sich in einer Welt voller Veränderungen zurechtzufinden. Was das für Future Skills bedeutet? Mira und Markus stehen exemplarisch für das, was wir im Studium – und generell im Leben – lernen können, wenn wir den Prozess als Heldenreise begreifen:


Station der Heldenreise

Future Skill

Der Ruf zur Veränderung

Offenheit für Neues, Neugier

Die ersten Hürden

Umgang mit Unsicherheit, Anpassungsfähigkeit

Mentor*innen & Verbündete

Netzwerke aufbauen, Co-Learning

Konfrontation mit der Krise

Stressbewältigung, Selbstregulation

Bewährungsprobe

Experimentieren, Scheitern als Lernchance

Rückkehr mit neuem Wissen

Transferfähigkeit, Metakompetenzen

 

Storytelling ist der Trainingsraum dafür. Und Applied Improvisation gibt uns genau die Methoden an die Hand, um Adaptability, Flow – und eben diese narrative Kompetenz – neu zu verankern:


Adaptability zeigt sich darin, dass Studierende wie Mira und Markus immer wieder bereit sind, ihre Pläne zu überdenken, neue Wege zu gehen, den eigenen Umgang mit KI, Digitalisierung und Veränderungen aktiv zu gestalten. Flow entsteht dann, wenn Menschen lernen, sich auf den Prozess einzulassen – nicht verbissen, sondern mit einem Bewusstsein für ihre eigenen Interessen, Stärken und Entwicklungsziele.



Future Skills Development – wie wir mit Storytelling Adaptability & Flow fördern können


Ob Schule, Studium, Beruf, Karriere oder Familiengründung, das Leben ist keine Checkliste, die abgearbeitet werden muss. Sie ist vielmehr ein Raum für ganzheitliche Kompetenzentwicklung, Reifung und persönliche Transformation. Wer bereit ist, die eigenen Unsicherheiten, Brüche und Herausforderungen als Teil der Heldenreise zu sehen, entwickelt genau die Future Skills, die später im Berufsleben entscheidend sind.


In unserem Future Skills NOW Development-Ansatz helfen wir Menschen, Organisationen, Führungskräften, Teams und Mitarbeitenden Kompetenzentwicklung als einen ganzheitlichen Ansatz zu begreifen. Dabei nutze ich zum einen Storytelling als einen interaktiven und erlebnisorientierten Ansatz aus der Angewandten Improvisation, zum anderen fördere ich den Aufbau von Adaptability & Flow entlang der 8 Kompetenz-, Lern und Entwicklungsfelder des Resilienz-Zirkels.



Der Resilienz-Zirkel seine seinen acht Kompetenz-, Lern und Entwicklungsfeldern


Basierend auf den 8 Meta-Kompetenzen der individuellen Resilienz - entwickle ich für meinen Kunden hierzu eine individuelle Future Skills Development Kompetenz-Landkarte "Agilit & Flow", z.B. für den Entwicklungskontext Schule, Studium, Beruf, Partnerschaft oder Familie. Im Rahmen unseres Future Skills Labs "Storytelling Adaptability & Flow" zeige ich Dir, wie du als Facilitator, Trainer:in und Coach dieses Systematik auch konkret für deinen Arbeitsbereich einsetzen kannst.





Nachfolgend möchte ich dir ein Beispiele geben, wie wir einzelne Meta-Kompetenzen aus der Future Skills Development Landkarte zum Thema "Storytelling, Adaptability & Flow" mit Hilfe einer Übung aus dem Storytelling trainieren. Hier geht es um die Meta-Kompetenz "Selbstregulation & Selbstfürsorge". Die vollständige Landkarte lernst Du dann in unserem Future Skills Lab kennen.


Warum eine Heldenreise ohne Selbstregulation, Adaptability & Flow nicht funktionieren


Die Fähigkeit, flexibel mit Veränderungen umzugehen – Adaptability – und dabei in einen produktiven, kreativen Flow zu kommen, klingt auf den ersten Blick leicht. Doch in der Realität erleben wir Veränderung oft als Stress. Besonders dann, wenn die Rahmenbedingungen unsicher sind, wenn wir keine Kontrolle über die Entwicklung haben oder wenn wir das Gefühl haben, den Anforderungen nicht gewachsen zu sein. Genau das ist das wiederkehrende Thema einer jeden Heldenreise und begegnet vielen Studierenden (und später auch Berufstätigen) immer wieder – sei es beim Umgang mit neuen Technologien wie KI, bei wechselnden Lerninhalten oder beim Sprung ins Berufsleben.


Unser Nervensystem reagiert auf solche Unsicherheit oft mit Anspannung, Vermeidung oder Überforderung. Doch genau hier liegt die Krux: Ohne bewusste Selbstregulation und Selbstfürsorge blockieren wir uns selbst, anstatt flexibel und offen mit Veränderungen umzugehen. Nur wer lernt, die eigenen Ängste und Stressmuster bewusst wahrzunehmen, kann seine Anpassungsfähigkeit wirklich entfalten – und langfristig in den Flow kommen.


Ein wirksamer Ansatz, um genau diese Kompetenz zu stärken, ist das Arbeiten mit inneren Dialogen – konkret mit der eigenen Unsicherheit oder Angst. In der Applied Improv Storytelling-Übung „Der Dialog mit der Angst“ wird diese innere Stimme externalisiert, sichtbar und damit gestaltbar. Dadurch trainieren wir nicht nur unsere Flexibilität im Denken, sondern auch unsere Fähigkeit zur emotionalen Selbstregulation. Und letztlich schaffen wir genau den Freiraum, der nötig ist, um Adaptability & Flow zu erleben.



Storytelling-Übung: Der Dialog mit der Angst – Adaptability & Flow trainieren


Setting der Übung:

Zwei Personen (hier: Mira & Markus) übernehmen je eine Rolle:

  1. Mira verkörpert den inneren Anteil „Angst vor der KI“ – sie formuliert all ihre Unsicherheiten, Zweifel und Befürchtungen aus.

  2. Markus verkörpert den inneren Anteil, die sich dieser Angst stellen kann – er hört zu, stellt Fragen und versucht, die Angst zu verstehen, einzuordnen und ihr konstruktiv zu begegnen.

 

Durchhführung: Die Anteile treten miteinander in den Dialog:


Mira (als Angst vor der KI, nervös):„Was ist, wenn ich nach dem Studium gar keinen Job mehr finde? KI kann doch jetzt schon Texte schreiben, Diagnosen stellen, sogar Kunst erschaffen. Warum sollten Unternehmen noch jemanden einstellen wie mich? Vielleicht wird mein ganzer Studiengang bald überflüssig!“

Markus (ruhig, empathisch):„Okay, ich höre, du hast Angst, dass KI dich ersetzen könnte und dass das, was du lernst, irgendwann nicht mehr gefragt sein wird. Was genau macht dir daran am meisten Sorgen? Ist es der Jobverlust – oder eher die Vorstellung, dass das, was du tust, keinen Wert mehr hat?“

Mira (zögert):„Beides. Ich frage mich, ob ich das Richtige lerne – ob ich überhaupt mithalten kann, wenn sich alles so schnell verändert. Ich will nicht plötzlich nutzlos dastehen.“

Markus (nachdenklich):„Verstehe ich. Aber wenn du mal zurückblickst – hast du nicht im Studium schon oft Dinge gelernt, die du anfangs gar nicht kanntest? Neue Tools, neue Denkweisen, neue Themen? Wie bist du bisher mit solchen Unsicherheiten umgegangen?“

Mira (überlegt):„Stimmt... Am Anfang war ich auch mit dem Thema Data Science überfordert. Aber ich habe mir Stück für Stück Wissen aufgebaut – oft durch Ausprobieren und Fehler machen.“

Markus:„Genau das zeigt doch, dass du die Fähigkeit hast, dich immer wieder anzupassen. Vielleicht geht es gar nicht darum, alles vorher zu wissen – sondern bereit zu sein, dich auf Neues einzulassen. Was wäre, wenn du die KI nicht als Konkurrenz, sondern als Werkzeug betrachtest? Wie könnte sie dich in deinem Lernprozess unterstützen?“

Mira (nachdenklich, lächelt leicht):„Vielleicht könnte ich die KI nutzen, um schneller an Informationen zu kommen oder mir bei Routineaufgaben helfen lassen. Dann hätte ich mehr Zeit für das, was wirklich zählt – kritisches Denken, Kreativität, Zusammenarbeit.“

 

Reflexion nach dem Dialog:


Gemeinsam überlegen Mira & Markus:

  • Welche Argumente hatte die Angst? Angst vor Jobverlust, Überflüssigkeit, Überforderung durch schnelle Entwicklungen.

  • Welche waren berechtigt, welche übertrieben? Berechtigt: Die Arbeitswelt verändert sich rasant, Anforderungen wandeln sich. Übertrieben: Die Annahme, dass alle menschlichen Fähigkeiten ersetzbar sind und dass Anpassung unmöglich ist.

  • Wie können wir diese Ängste duch Adaptability & Flow entkräften?

    Durch bewusstes Annehmen der Veränderung, Lernen im eigenen Tempo, Nutzung von Technologie als Unterstützung, nicht Konkurrenz.

  • Wie können wir uns an die Herausforderungen mit der KI anpassen?

    Indem wir kontinuierlich weiterlernen, flexibel bleiben, Fehler als Lernchancen begreifen.

    Durch aktives Ausprobieren neuer Tools (z.B. ChatGPT für Recherche oder Ideensammlung).

    Indem wir eigene Stärken einbringen: Empathie, kritisches Denken, Kreativität – alles, was KI (noch) nicht kann.

  • Wie können wir die KI selbst nutzen, um unsere Angst zu reduzieren und unseren Flow zu stärken? KI als Sparringspartner: Schnelles Feedback beim Lernen, Inspiration für Projekte.

    Nutzung von KI zur Automatisierung von Routineaufgaben, um mehr Zeit für kreative Arbeit zu haben.

    Gemeinsam mit anderen KI-Anwendungen ausprobieren, um sich gegenseitig zu unterstützen und neue Lernwege zu entdecken.

 

Fazit für Mira & Markus:

Nach dieser Peer-Coaching-Übung erkennen beide, dass der Schlüssel zur Selbstregulation und Selbstfürsorge nicht darin liegt, Unsicherheit zu vermeiden, sondern flexibel und offen mit ihr umzugehen. Adaptability & Flow entstehen genau dann, wenn sie lernen, sich aktiv mit ihren Ängsten auseinanderzusetzen, anstatt ihnen auszuweichen – und dabei die KI als Werkzeug zur eigenen Weiterentwicklung nutzen.

 

Eine Anleitung und weitere Beispiele zu dieser Übung findest du im begleitenden Handout unseres Future Skills Lab Jahrestrainings "Storytelling, Innovation und Digitaler Wandel".





Im Future Skills Lab Jahrestraining mit dem Schwerpunkt “Storytelling, Innovation und Digitaler Wandel“ vertiefen wir Übungen aus dem interaktiven Resilienz-Zirkel-Training und experimentieren mit dem Einsatz von Storytelling-Übungen und deren Transfer in Deinem Arbeitskontext. Denn wenn wir Storytelling als Brücke zwischen Mensch und Technologie nutzen, können wir auf einem kreativen und produktiven Weg herausfinden, wie wir die Veränderung nicht als Bedrohung, sondern als ein gemeinsames Abenteuer erzählen können.




Handout Storytelling + Innovation - Auszüge aus dem Inhalt

Kurzer Hinweis: Das Handout mit allen 8 Storytelling-Übungen zu den Kompetenzfeldern erhältst Du im Lab. Du hast keine Zeit live dabei zu sein? Im Anschluss an das Lab steht dir das Handout mit den 8 Storytelling-Übungen auch im Future Skills NOW Online-Campus zur Verfügung.



Storytelling - wie angewandte Improvisation technologische Brücken baut und Innovationsprozesse fördert


Technologische Veränderungen sind wie wir gesehen haben nicht nur eine Frage der Implementierung neuer Tools – sie sind immer auch eine Herausforderung für die Menschen, die mit ihnen arbeiten. Neue Technologien lösen Unsicherheiten aus, weil sie tief in bestehende Arbeitsweisen, Routinen und Identitäten eingreifen.


Genau hier kann Storytelling als Werkzeug Brücken bauen. Denn während Daten und Fakten allein selten ausreichen, um Widerstände abzubauen, haben Geschichten die Kraft, Menschen auf einer emotionalen Ebene zu erreichen, sie einzubinden und Veränderung greifbar zu machen.


Storytelling schafft Akzeptanz, weil es nicht nur rationale Erklärungen liefert, sondern auch die persönliche Dimension der Veränderung sichtbar macht. Anstatt abstrakte Konzepte zu präsentieren, setzt es auf konkrete Erlebnisse, Erfahrungen und Perspektiven. Menschen können sich mit Geschichten identifizieren, sie wecken Emotionen und machen Zukunftsszenarien erlebbar.


Ein Algorithmus bleibt eine Black Box, solange er nur technisch beschrieben wird – aber wenn eine Geschichte zeigt, wie eine KI im Arbeitsalltag unterstützt, produktiver macht oder entlastet, entsteht ein Verständnis, das über theoretisches Wissen hinausgeht.


Ein weiterer entscheidender Aspekt ist, dass Storytelling den Menschen in den Mittelpunkt stellt – nicht die Technologie. Technologische Innovationen sind niemals Selbstzweck, sondern sie sollen Arbeit erleichtern, neue Möglichkeiten schaffen oder Probleme lösen. Doch diese Botschaft geht oft verloren, wenn Veränderung nur als technisches Projekt betrachtet wird.


Identifikation: Mit Storytelling kann Veränderung aus der Perspektive derjenigen erzählt werden, die sie betrifft: Wie erleben Mitarbeitende die Einführung einer neuen Technologie? Welche Herausforderungen gibt es? Wie kann die Veränderung gelingen? Diese Geschichten machen Veränderungsprozesse verständlicher und stärken die Bereitschaft, sich aktiv daran zu beteiligen.


Zudem hilft Storytelling dabei, Komplexität zu reduzieren. Viele Technologien erscheinen zunächst abstrakt, unverständlich oder überwältigend. Metaphern und Analogien machen sie greifbar – eine KI kann als „neuer Kollege“ betrachtet werden, der sich ins Team integriert, Automatisierung als „Assistent“, der Routineaufgaben übernimmt. Solche Bilder nehmen die Angst vor dem Unbekannten und machen den Nutzen neuer Technologien auf intuitive Weise deutlich.


Ein weiterer wichtiger Faktor ist die Beteiligung: Veränderung gelingt nur dann wirklich, wenn Menschen sich als Mitgestalter*innen erleben, anstatt sich ihr ausgeliefert zu fühlen. Storytelling schafft genau diesen Raum für Mitgestaltung – ob durch Improvisationsübungen, narrative Zukunftsszenarien oder Perspektivwechsel. Wenn Mitarbeitende die Möglichkeit bekommen, ihre eigenen Geschichten über den technologischen Wandel zu erzählen, entwickelt sich eine ganz neue Haltung: Sie fühlen sich gehört, ernst genommen und in den Veränderungsprozess eingebunden.


Ausblick

Wer Technologie nur mit Fakten und Argumenten verkaufen will, wird oft auf Widerstand stoßen. Doch wer Geschichten erzählt, die Technologie mit Erlebnissen verknüpfen, Emotionen ansprechen und Menschen aktiv in den Wandel einbinden, schafft echte Akzeptanz. Storytelling ist kein „weiches Extra“, sondern ein essenzielles Werkzeug für eine erfolgreiche digitale Transformation – denn es verbindet das, was auf den ersten Blick oft als Gegensatz erscheint: Mensch und Technologie.



Ein Gehirn und ein Herz, darunter steht "Future Skills lebendig trainieren"



In unserem Future Skills Lab trainieren wir genau das, lebendig, praxisnah u ndmit jeder Menge Spaß: Mit welchen Storytelling-Methoden können wir technologische Veränderungen begleiten? Wie lassen sich Ängste abbauen und Innovationsprozesse aktiv gestalten? Durch angewandte Improvisation und narrative Ansätze machen wir erlebbar, wie Geschichten zum Gamechanger in Change-Prozessen werden können.


Baue mit kreativen und interaktiven Methoden aus der Angewandten Improvisation deinen Future Skills-Toolkoffer aus, fördere deine Persönlichkeitsentwicklung und steigere deine Applied Improv Facilitator Kompetenzen.



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