Storytelling & Innovation - Future Skills lebendig trainieren
- Ella Gabriele Amann
- 6. Feb.
- 4 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 11. Sept.
Warum Storytelling für Innovation & Transformation am Arbeitsplatz unverzichtbar ist
Innovation und Transformation sind für Unternehmen längst kein Nice-to-have mehr, sondern essenziell für ihre Zukunftsfähigkeit. Doch wer Innovation will, muss auch überzeugen, inspirieren und Veränderung aktiv gestalten – und genau hier kommt Storytelling ins Spiel. Geschichten haben eine einzigartige Kraft: Sie machen komplexe Ideen verständlich, sprechen Emotionen an und motivieren Menschen, sich auf Neues einzulassen.
Für Future Skills Facilitator, Trainer und Coaches ist Storytelling daher ein entscheidendes Werkzeug, um Veränderungsprozesse nicht nur methodisch zu begleiten, sondern sie auch lebendig und wirkungsvoll zu gestalten. Gerade in Zeiten von Unsicherheit und rasanter technologischer Entwicklung ist es wichtiger denn je, Menschen durch starke Narrative zu verbinden, sie in ihrer Kreativität zu bestärken und eine Unternehmenskultur zu fördern, die Innovation nicht nur toleriert, sondern aktiv lebt.
Im kommenden Future Skills Lab „Storytelling für mehr Innovation & Transformation am Arbeitsplatz“ erkunden wir, welche aktuellen Herausforderungen Unternehmen in Transformationsprozessen bewältigen müssen – und wie gezieltes Storytelling dabei helfen kann, diese Hürden zu überwinden.
Storytelling - entscheidend auch für die Förderung von Technologieakzeptanz
Neue Technologien kommen selten mit einer Bedienungsanleitung für die menschliche Akzeptanz. KI, Automatisierung und digitale Transformation verändern unsere Arbeitswelt in rasantem Tempo – doch während sich Algorithmen stetig weiterentwickeln, bleiben viele Menschen skeptisch, unsicher oder fühlen sich schlicht überfordert.
Ich erlebe es in meiner Arbeit immer wieder: Unternehmen investieren Millionen in smarte Systeme, effizientere Workflows und digitale Tools, doch die Einführung scheitert nicht an der Technologie selbst – sondern daran, wie sie kommuniziert wird. Mitarbeitende verstehen nicht, warum eine Veränderung notwendig ist. Führungskräfte kämpfen mit Widerständen, weil neue Prozesse abstrakt oder bedrohlich wirken. Und während Change-Teams mit PowerPoint-Präsentationen ihre Innovationsstrategien erläutern, schaltet der Großteil des Publikums innerlich längst auf Durchzug.
Technologie wird nicht durch Daten und Fakten akzeptiert – sondern durch Erfolgs-Geschichten.
Genau hier kommt Storytelling ins Spiel. Es schafft eine Brücke zwischen Mensch und Technologie, indem es abstrakte Themen greifbar macht, Emotionen anspricht und Menschen in den Mittelpunkt des Wandels stellt. Statt „Wir führen eine neue KI-gestützte Software ein, um unsere Prozesse effizienter zu gestalten“ könnte die Geschichte lauten: „Stell dir vor, dein Arbeitstag beginnt mit einem virtuellen Assistenten, der dir langweilige Routineaufgaben abnimmt – damit du dich auf das konzentrieren kannst, was du wirklich gut kannst.“
Eine gute Story nimmt uns mit. Sie macht Zukunft erlebbar, statt nur erklärbar.
Die zentrale Frage ist also: Wie können Unternehmen Storytelling gezielt nutzen, um Ängste abzubauen, Akzeptanz zu fördern und Innovationsprozesse erfolgreich zu gestalten? Doch fragen wir uns zunächst:
Warum Technologieakzeptanz oft scheitert
Innovation klingt immer gut – bis sie im Alltag ankommt. Dann zeigt sich schnell: Die eigentliche Herausforderung ist nicht die neue Technologie selbst, sondern die Menschen, die mit ihr arbeiten sollen.
Ich habe in den letzten Jahren unzählige Unternehmen dabei begleitet, digitale Transformationen zu gestalten. Und fast überall begegnet mir dasselbe Muster: Begeisterte Projektteams auf der einen Seite, skeptische oder überforderte Mitarbeitende auf der anderen. Die Technologie ist durchdacht, die Vorteile sind klar – doch trotzdem gibt es Widerstände, Missverständnisse und Blockaden.
Der Grund? Technologische Veränderung ist keine rein rationale Entscheidung. Es geht nicht nur darum, neue Tools einzuführen oder Prozesse zu optimieren. Es geht um Gewohnheiten, Ängste, unbewusste Widerstände – und darum, dass Veränderung für viele Menschen mit Unsicherheit verbunden ist.
Mitarbeitende fragen sich: Werde ich durch KI ersetzt? Wird mein Job jetzt anspruchsvoller oder überfordernder? Muss ich mir völlig neue Fähigkeiten aneignen?
Führungskräfte kämpfen mit dem Balanceakt zwischen Innovation und Akzeptanz: Wie bringe ich mich selbst und mein Team dazu, die Veränderung mitzutragen – statt sie nur zu erdulden?
IT-Teams stellen fest, dass ihre sorgfältig entwickelte Lösung nicht genutzt wird, weil sie „zu kompliziert“ oder „nicht relevant“ erscheint.
Technologieakzeptanz scheitert nicht an der Technik, sondern an der Art, wie sie eingeführt und kommuniziert wird.
Hier einige der häufigsten Stolpersteine, die ich in der Praxis immer wieder sehe:
Angst vor Arbeitsplatzverlust: Mitarbeitende fürchten, dass Automatisierung und KI ihre Jobs gefährden.
Überforderung durch Komplexität: Neue Tools werden oft zu technisch erklärt – und wirken dadurch abschreckend.
Mangelndes Vertrauen in die Technologie: Skepsis gegenüber Algorithmen und automatisierten Entscheidungen ist groß.
Fehlende emotionale Verbindung: Technologie wird als „kalte“ Veränderung wahrgenommen, die keinen persönlichen Mehrwert bringt.
Praxis-Beispiel: Angst vor Arbeitsplatzverlust „Die KI übernimmt die Qualitätskontrolle - was bleibt für uns übrig?“
In einem mittelständischen Unternehmen sollte eine KI-gestützte Qualitätskontrolle eingeführt werden. Die Idee klang vielversprechend: Die neue Technologie konnte feine Materialfehler erkennen, die dem menschlichen Auge entgingen. Das Management war überzeugt – endlich weniger Ausschuss, höhere Effizienz, weniger Fehler.
Doch in der Produktionshalle sah die Sache anders aus. Die Qualitätsprüfer*innen, die seit Jahren mit Erfahrung und Fingerspitzengefühl arbeiteten, hörten von der geplanten Einführung – und waren alles andere als begeistert.
„Dann braucht ihr uns ja gar nicht mehr!“
„Und wenn die KI falsch liegt, sind wir trotzdem schuld, oder?“
„Wer sagt uns denn, dass das Ding nicht irgendwann unsere Jobs ersetzt?“
Die Stimmung verschlechterte sich. Mitarbeitende, die früher mit Engagement gearbeitet hatten, wurden plötzlich unkooperativ. Sie fingen an, Fehler in der KI zu suchen, zweifelten an den Ergebnissen und verweigerten in manchen Fällen sogar aktiv die Nutzung.
Die Folgen?
Der Rollout verzögerte sich massiv.
Das Unternehmen musste viel Geld für zusätzliche Schulungen und Change-Management ausgeben.
Die Unsicherheit führte zu einem Anstieg von Krankmeldungen – ein deutliches Zeichen für psychischen Stress.
Führungskräfte waren frustriert, weil die Mitarbeitenden „einfach nicht mitziehen wollten“.
Die gute Nachricht: Genau hier setzt Storytelling an. Denn wenn Zahlen und Fakten nicht ausreichen, braucht es eine gute Geschichte, um Menschen mitzunehmen. Schauen wir uns also an, wie wir beim Future Skills Development mit Storytelling und den RZT Lern-Landschaften Zukunftskompetenzen systematisch fördern können.
